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Objekt und Inszenierung
Das Forschungsprojekt „Objekt und Inszenierung – Experimentelle Szenografie“ untersucht die Wechselwirkung zwischen Objekt und Inszenierung in Ausstellungen des 20. und 21. Jahrhunderts. Im Zentrum steht die Frage, inwiefern das Objekt „selbstbestimmt“ für sich sprechen kann oder inwiefern es – nach kuratorischem wie szenografischem Grundverständnis – stets einer Vermittlungsinstanz bedarf. Dieses Verhältnis von Gegenstand und Szenografie soll am Beispiel von „szenografischen Experimenten“ kritisch reflektiert werden. Anhand diverser Fallbeispiele gilt daher eine nahezu 100 jährige Schaffensperiode im Rahmen der Ausstellungspraxis zu untersuchen und zu hinterfragen: die Art und das Ausmaß des Einflusses von Szenografie und schließlich deren Wechselwirkung, Gestaltung und Formsprache, Text-/Bilddokumente bzw. Forschungsliteratur.
Experiment 1, „Convertible Spaces“, befasste sich experimentell mit prägenden Ausstellungsgestalter*innen des frühen 20. Jahrhunderts. Im Prototypisch wurden Arbeiten und Werke von Lilly Reich, Herbert Bayer und Friedrich Kiesler untersucht, sowie im szenografischem Experiment interpretiert. Drei raumgreifende Installationen fordern auf mit den Elementen zu interagieren und dabei neue Perspektiven einzunehmen.
Experiment 2, „Spatial Strategies“, beschäftigt sich intensiv mit szenografischen Strategien zwischen Skulptur, Zeichnung und Raum. Untersucht werden die Grenzen einer zweidimensionalen Bildauffassung und der dreidimensionalen Raumintervention. Die Rauminstallation entsprach einem wachsenden und sich stets verändernden Labor. Ein partizipativer Austausch forderte Besucher*innen auf in das Ausstellungssetting und den „nur“ temporären Kompositionen einzugreifen, als auch eigene Positionen im Raum zu entwickeln.
Experiment 3, „Spatial OS“, konnte bestätigen, dass das Eigenleben des Begriffs Szenografie und dem rhetorischen Fundament der Ausstellungsgestaltung, sowie Ausstellungsinszenierung aus deutlichen Zitaten vergangener und bedeutender Expositionskonzepte resultiert. Die fotografische Dokumentation der vorliegenden Untersuchung entsprach einem bedeutenden Teil der künstlerisch-/szenografischen Beobachtung. Damit wird zusätzlich auf den Stellenwert des szenografischen Blickwinkels, mittels Fotografie, im historischen, sowie zeitgenössischen Kontext Bezug genommen.
Studiengang
Exhibition Design
Art, Jahr
Forschungsprojekt, 2019–2022
Gestaltung
Isabell Derenthal, Magdalena Frohn, Judith Gauß, Giulia Hericks, Marina Jötten, Olena Komarova, Gabriela Kühnhardt-Alvarez, Karin Muzalewski, Charlotte Müller, Luisa Neumann, Anne Ossenbühl, Shari Passing, Julia Rautenhaus, Oleg Romanov, Enya Rosing, Laura Schraufstetter, Hannah Schulz, Maria Tsereteli, Lisa Töpfel, Michelle Weber und Angela Weyer, Marta Colombo, Kalinka Gieseler
Betreuung
Prof. Uwe J. Reinhardt, Prof. Stefan Korschildgen, Dipl.-Des. Paul Wenert
Kooperation
Kunsthochschule Kassel, Albertinum – Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Abbildungen
© Eric Fritsch, Kalinka Gieseler, Jakob Argauer
Auszeichnungen
Finalist aed neuland Nachwuchs Wettbewerb 2021