Eric Fritsch, Foto © Martin Schwan

Interview
Prodekan Eric Fritsch

Als Prodekan ist Eric Fritsch fest im Dekantsteam verankert. Hier erzählt er uns, was schon umgesetzt wurde und wie sich der Fachbereich für die kommende Dekanatsperiode aufstellt.

Lieber Eric Fritsch, 2017 hast Du Deinen Master-Abschluss bei uns im Fachbereich Design mit dem Schwerpunkt Exhibition Design gemacht. Man kann sagen, Du kennst den Studiengang aber auch den Fachbereich in- und auswendig. Seit Du vor zwei Jahren den Posten als Prodekan übernommen hast, hat sich vieles getan. Kannst Du uns sagen, was das alte Dekanatsteam schon auf den Weg gebracht hat?

Jedes Dekanat hat auf seine Art und Weise Akzente gesetzt und dabei ganz unterschiedliche Rahmenbedingungen vorgefunden. Zunächst besteht die Aufgabe eines Dekanats darin, die großen Themenfelder Finanzen und Personal im Blick zu halten, als Sprachrohr des Fachbereichs in die Verwaltung und das Präsidium zu fungieren sowie – die Kernaufgabe einer Bildungseinrichtung – einen reibungslosen Lehr- und Forschungsbetrieb sicherzustellen. Das ist die Pflicht, manchmal bleibt auch Luft für die Kür. Bei allen Aufgaben und Herausforderung ist das Dekanat stets auf tatkräftige Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen im Fachbereich und auch der Fachschaft angewiesen. Zur Kür: In den letzten zwei Jahren konnte ein stetig wachsendes Netzwerk rund um den Förderverein des Fachbereichs Design etabliert werden. Ebenso gerne blicken wir stolz auf die Ausstellung «New Design from Düsseldorf» zurück, welche 2025 im NRW Forum Düsseldorf fortgeführt wird. Auch die Ringvorlesung geht in diesem Semester in die zweite Runde und wird nun regelmäßig umgesetzt.

Einige Kolleg*innen aus der Prof-Ebene sind schon oder werden in naher Zukunft in ihren wohl verdienten Ruhestand gehen. Dies ist eine Chance der Neujustierung. Wie stellt sich der Fachbereich Design für die Zukunft auf?

Bei allen kommenden Berufungen werden die Themen «Digitalisierung» und «Nachhaltigkeit» eine große Rolle spielen. Gleichzeitig wird die soziale, politische und ethische Dimension von Gestaltung wichtiger denn je sein. Dies war auch das Ergebnis der Strukturkommission, die als Vorbereitung für die anstehende Re-Akkreditierung diente. Aber auch «klassisches» Grafik-Design/Typografie muss weiterhin gelehrt, gelernt, durchdrungen und angewendet werden. Durch neue digitale Tools aber auch althergebrachte Techniken wie der Bleisatz finden sich immer noch neue, ungewöhnliche Ansätze der Auseinandersetzung – sowohl im angewandten als auch künstlerisch-experimentellen Kontext.

Welche Projekte werden wir mit Studierenden im aktuellen Semester umsetzen?

Es passiert jedes Semester in rund 200 Lehrveranstaltungen so viel, dass dies sicher den Rahmen dieses Interviews sprengen würde. Ich freue mich aber sehr auf die wiederkehrenden Events wie die Ringvorlesung, GIFD–Got it from Düsseldorf im Dezember und vorab, im November, eine Präsentation während des ManufakTOUR Pop-Up-Markts auf dem Areal Böhler. Und zum Ende des Semesters erwartet uns wie gewohnt die Werkschau, bei der alle über 150 Bachelor- und Master Absolventinnen und Absolventen des Fachbereichs voller Stolz ihre Abschlussarbeiten präsentieren und eine Jury erneut die 25 besten Projekte für «New Design from Düsseldorf» nominieren darf.

Welche Ausstellung hat Dich persönlich am meisten beeindruckt und warum?

Da könnte ich sicherlich einige nennen. In der jüngeren Vergangenheit nachhaltig in Erinnerung geblieben ist mir eine Ausstellung, die eigentlich gar keine Ausstellung ist: Das in 2021 eröffnete Museumsdepot Boijmans Van Beuningen (het Collectiegebouw) in Rotterdam. Bereits aus weiter Ferne erblickt man eine mehrere Stockwerke hohe, schalenförmige und komplett verspiegelte Architektur aus Glas – meist liebevoll auch als «Salatschüssel» bezeichnet. Im Inneren erhalten Besucher*innen neben der futuristischen Architektur einen faszinierenden Einblick in eine Welt, die sonst Konservator*innen, Restaurator*innen und Kurator*innen vorbehalten bleibt. Die seit 1849 ständig wachsende Sammlung umfasst fast über 150.000 bedeutende Kunstwerke unterschiedlicher Genres und Epochen. Durch das bisher einzigartige Prinzip der «offenen Lagerung» werden viele, spannende behind-the-scenes Einblicke gewährt, die sonst – wortwörtlich – niemals das Tageslicht erblicken würden. Ich kann den Besuch also nur dringend jeder design-, architektur- und kunst-affinen Person wärmstens empfehlen.