Ausstellung
Wandaus­schnitte Niederrhein-Kolleg (O. M. Ungers) Maßstab 1:5

Mi, 17.5.2023
↳ bis 2.6.2023

Hochschule Düsseldorf,
Gebäude 6, Foyer

In den ersten Wochen des Semesters zeichneten Studierende des Bachelor Studierende im 3. Semester Innenarchitektur gewählte Ausschnitte von Aussen- und Innenansichten des Niederrhein-Kollegs detailgetreu im Maßstab 1:5. Jede Ansicht beschäftigt sich mit dem Backstein, der auf ein oder mehrere andere Materialien trifft, zum Beispiel Fensteröffnung, Dachanschluss, oder Sockeldetail.

Das architektonische Projekt für das Oberhausener Institut zur Erlangung Hochschulreife (heute: Niederrhein-Kolleg) begann 1953, als der Schulleiter Heinrich Bauer den jungen Architekten Oswald Mathias Ungers kontaktierte. Das Oberhausener Institut war eine neue Art von Hochschule, die Schülern ohne Abschluss eine zweite Chance bot. Ungers begann mit der Planung von Einrichtungen für die Wohnheime der Schüler, für Gemeinschaftsräume wie eine Aula, die Kantine, Klassenzimmer und Laborräume für die Naturwissenschaften. Sein Entwurf folgte der Idee einer Schule, die nicht nur als Ort des Lernens diente, sondern ein umfassendes Erziehungsprogramm bot. Zu diesem Programm gehörten das gemeinschaftliche Leben und die gemeinsamen täglichen Aktivitäten nach den Grundsätzen der Schule und den Verhaltensregeln, die die Schüler in diesem Umfeld selbst entwickeln würden.

Die Materialästhetik der Schule bezieht sich auf lokale und regionale Traditionen: wie im alten Schulgebäude wurde auch im Neubau des Instituts der Ziegelstein als vergleichsweise billiges und dauerhaftes Material verwendet, das in der Industriestadt Oberhausen häufig zum Einsatz kam. Die Ungers Gebäude haben siebzig Jahre lang dem Niederrhein-Kolleg beinahe unverändert gedient. Aktuell ist jedoch die Zukunft der Gebäude ungewiss. Der Schulbetrieb wird im Sommer 2023 eingestellt und das Niederrhein-Kolleg aufgelöst.